16 - Topographische Anatomie - Lymphabfluss Bauchorgane und Herz I [ID:3443]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

So, darf Sie begrüßen. Eine kleine Ergänzung noch zu den gestrigen Erörterungen über die Gefäßversorgung der Bauchorgane.

Lymphgefäße, Lymphabfluss ist deswegen wichtig. Was Lymphknoten prinzipiell sind, wissen Sie, das sind Filterstationen für das Abwasser aus allen Organen.

Unter Anführungszeichen. Lymphabfluss ist bei den Bauchorganen insbesondere wichtig, weil, wie Sie wahrscheinlich wissen, der Magen-Darm-Trakt und bestimmte Abschnitte des Magen-Darm-Trakt leider Gottes typischerweise von bösartigen Tumoren befallen werden können.

Das ist eine Katsynome, von der Schleimhaut ausgehend, und diese Katsynome metastasieren Lymphogen zu einem großen Teil, also befallen die Regionären und dann die nachgeschalteten Lymphknoten.

Und dann auf der anderen Seite können solche maligenen Tumoren auch über den Blutweg abtransportiert werden und Tochtergeschwülste ausbilden.

Und Sie können sich schon ausrechnen, in welchem Organ die Hämatogene, im Gegensatz zur Lymphogenenmetastasierung von Darmtumoren zum Beispiel, hauptsächlich stattfindet.

Das ist die Leber, weil die Leber eben das venöse Blut aus den unpaaren Bauchorganen über die Pfortade erhält, über die beiden Pfortader Wurzeln.

Venomersentheriker superior, venomersentheriker inferior, die in der Regel auf dem Umweg über die Venolianalis sich der Pfortader dann anschließt.

Und dann natürlich Venolianalis, das ist das Blut aus der Milz, wobei natürlich die Milz jetzt weniger von Katsynomen befallen wird.

Das sind andere Probleme im Vordergrund. Also das wäre die Hämatogene Metastasierung hauptsächlich aus den Darmabschnitten und die Lymphogenen Metastasierung ist der zweite wichtige Weg.

Die regionären Lymphknoten, die Sie bei jedem Organ natürlich in Ihren Büchern dabei geschrieben haben, die brauchen wir jetzt eigentlich nicht auswendig lernen, sondern Sie brauchen sich nur das Prinzip zu merken.

Wichtigste Erkenntnis ist, die Lymphwege, die Lymphbahnen und die eingeschalteten Lymphknoten orientieren sich im Bauchraum an den Arterien.

Das heißt, überall wo ich zum Beispiel Arterien für den Magen finde, ja, da gibt es ja die Arteria gastrica sinistra in der kleinen Kurvatur, die Arteria gastrica dextra in der großen Kurvatur,

gastro-omentalis dextra, gastro-omentalis sinistra an der jeweils großen Kurvatur, also dieser Kranz von Arterien und an diesen Arterien entlang finden Sie Lymphbahnen und die eingeschalteten Lymphknoten.

Am mesenterial Ansatz, was in diesem Fall, ich habe das ein bisschen gar groß gezeichnet, was in diesem Fall das Omentum minus ist. Das Omentum minus ist ja das Mesogastrium, ehemalige Mesogastrium, welches an der kleinen Kurvatur befestigt ist.

An der großen Kurvatur genau dasselbe. Lymphknoten an der großen Kurvatur verbunden über die Lymphbahnen. Woher kommen diese Arterien an der großen Kurvatur?

Die linke gastro-omentalis kommt aus der Milzarterie, sodass entlang dieser linken Gastro-omental-Aterie zur Milzarterie die Lymphe abfließt, die Lymphe fließt ja, wie wir schon gehört haben, sozusagen in der Gegenrichtung.

Arterielles Blut zum Organ, Lymphe vom Organ weg. Also auf der Gegenfahrbahn haben Sie immer bei diesen Arterienversorgungen, Versorgungszweigen, haben Sie immer die Lymphgefäße.

Und weil diese Arterie gastro-omentalis aus der Lionalis kommt, werden Sie Lymphknoten auch im Bereich des Milzhilus finden, weil ja diese Arterie über das Ligamentum gastro-lionale vom Milzhilus zur großen Magenkurvatur zieht und in der Gegenrichtung die Lymphe abfließt.

Woher kommt zum Beispiel die Arteria gastricatextra, da haben wir gestern gehört, die kommt aus der Leberarterie, aus der Arteria hepatica propria komischerweise.

Also wird Lymphe in der Gegenrichtung zu Lymphknoten im Bereich des Leberhilus, des Leberstils, des Ligamentum hepatoturdinale fließen in der Gegenrichtung.

Von der Leber selber sind natürlich die Lymphbahnen im Leberstil, im Ligamentum hepatoturdinale, sodass diese Lymphknoten, die da drinnen sind, regional für die Leber und für die Gallenblase sind.

Also das Prinzip ist relativ einfach und wenn die regionären Lymphknoten, also die erste Lymphknotenstation überrannt wird, überrumpelt wird von solchen Zellabsiedlungen aus bösartigen Tumoren,

dann ist die nächste Lymphknotenstation dran. Im Bauchraum sind Lymphknoten typischerweise an Arterienverzweigungen.

Und da haben wir ja schon gestern auch gesehen, wie verzweigen sich die Arterien, wenn ich hier schematisch die Aorta abdominalis aufzeichne, ein bisschen länger, Bifurcation vorm vierten Lendenwirbelkörper,

hier oben der Hiatus aorticus durch das Zwerchfell, der erste Stamm ist der Truncus ciliacus mit seinen drei Hauptesten und wenn zum Beispiel jetzt, mache ich jetzt den Magen so ein bisschen verzerrt davor,

wenn jetzt Lymphe über die Arteria gastricadextra zur Hepatika propria fließt, dann werden Lymphknoten hier drinnen, wie wir schon gesehen haben, die regionären Lymphknoten befallen

und die nächsten Lymphknoten sind dann an der Aufzweigungsstelle im Bereich des Truncus ciliacus.

Die ziliakalen Lymphknoten, die liegen im Retroperitoneum, werden Sie präparieren, wenn Sie dann das Retroperitoneum in der nächsten Kursphase erforschen.

Und dann geht es weiter in größere abführende Lymphstämme, Ductus thoracicus werden Sie dann kennenlernen und der führt ja die Lymphe, die jetzt unter Umständen beladen ist mit solchen maligenen Zellen,

ins venöse Blut zurück im Bereich des Venenwinkels, sodass letzten Endes die lymphogene Metastasierung auch in eine hämatogene Verschleppung dieser Zellen münden kann,

wenn über den Ductus thoracicus die Lymphe ins venöse Blut kommt.

Also regionäre Lymphknoten immer am Organ, dort wo die Arterien eintreten und entlang der Arterien im Gegenverkehr sozusagen, fließt die Lymphe ab,

wird durch Lymphknoten, die typischerweise immer an Arterienaufzweigungen und die primäre Aufzweigung ist im Bereich des Truncus ciliacus gelegen sind, weiter gefiltert.

Wie sieht das Ganze für die Unterbauchorgane aus? Da können wir jetzt dieses Prinzip wieder anwenden, wenn zum Beispiel jetzt im Bereich des Kolon-Astsendens ein Katsynom sitzt,

dann fließt die Lymphe eben wieder gegen den arteriellen Strom, der aus der Mesentherika superior kommt in diese Richtung.

Lymphknoten sind typischerweise am Eintritt der Arterien in den Darm, also am Mesentherialansatz, egal ob das ein noch existentes, typisches Mesentherium ist,

wie beim Kolontransversum oder ein an die Bauchwand hingelagertes Mesentherium, wie hier beim Kolon-Astsendens.

Und die Lymphe wird in diesen Knoten gefiltert gewissermaßen, Immunsystem setzt sich damit auseinander mit diesen Zellen.

Es gibt ja Abwehrvorgänge des Immunsystems gegen maligne Zellen, wenn wir das nicht hätten,

dann wären wir wahrscheinlich alle viel früher schon an Katsynomen verstorben, weil solche maligenen Zellen immer entstehen.

Es kommt immer wieder zu kleinen Unfällen bei der Zellteilung, bei der Aufteilung des genoms, des genetischen Materials im Rahmen der Methose,

kleine Mutationen, die müssen natürlich immer abgefangen werden und das ist Aufgabe des Immunsystems, aber manchmal geht das halt nicht mehr.

Also entlang der Arterien, Lymphknoten wieder an den Teilungsstellen der Arterien und wenn wir uns wieder die Aorta aufzeichnen,

Hiatus aortae, Truncus ziliacus, Arteria mesenterica superior, die sich jetzt aufteilt, und so fort,

da haben wir überall Lymphknoten in den Teilungsstellen, die Lymphe kommt von der Peripherie und auch um den Abgang der Arteria mesenterica superior

aus der Aorta haben wir die nachgeschalteten Lymphknoten und dann geht es wieder weiter Richtung Ductus thoracicus,

der ja im Hiatus aorticus beginnt, hinter der Aorta gelegen.

Also ein relativ einfaches Prinzip, das Sie sich merken können, die Lymphknoten haben natürlich alle Namen,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:41:28 Min

Aufnahmedatum

2013-11-28

Hochgeladen am

2013-11-28 14:23:56

Sprache

de-DE

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